TÜV meets 2CV am 25. September 2011 in Wuppertal.

Der erste Ausflug mit Nummer 3

Das 2011er Treffen "TÜV meets 2CV" wollte ich eigentlich mit Nummer 2 besuchen, da ich den Umbau zum Kombi in Absprache mit dem TÜV Wuppertal geplant hatte. Die Eintragung der Umbauten war bereits vor fast einem Jahr erfolgt, ich hatte Nummer 2 allerdings noch nicht zugelassen. Diesen bürokratischen Akt nahm ich frohen Mutes zwei Wochen vor dem Treffen in Angriff. Auf der Zulassungsstelle Weilburg wurde ich allerdings belehrt, dass bei derartigen Umbauten, bei denen die Betriebserlaubnis erlischt, ein zusätzliches Schreiben des Kraftfahrtamtes in Marburg vorzulegen ist. Dazu müssen Fahrzeugschein, TÜV-Gutachten und Personalausweis an die betreffende Stelle gemailt werden, was ich umgehend in Angriff genommen habe. Die ebenfalls fällige Gebühr in Höhe von 40 Euronen habe ich am selben Tag überwiesen. Auf der Internetseite stand mehrmals zu lesen, dass Nachfragen zum Auftragsstatus zwecklos seien...
Eine Woche Vor dem Treffen habe ich es dennoch gewagt, mal nachzuhören, ob mein Antrag noch vor Sonntag eintreffen könnte. Antrag von Ihnen? Haben wir nicht! Geld von Ihrem Konto? Ja das ist eingegangen! Klasse - Kohle nehmen wir von jedem in Empfang, aber dass dazu auch irgeneine Gegenleistung fällig wird ist scheinbar egal...
Also das Ganze Zeugs nochmal gemailt und gewartet - vergebens! Das benötigte Schreiben ist erst nach dem Treffen eingetrudelt...
Etwas frustriert habe ich dann den Entschluss gefasst, mit Nummer 3 nach Wuppertal zu fahren. Nummer 3 hatte ich erst drei Tage zuvor gekauft - mehr oder weniger versehentlich beziehungsweise ungewollt. Ein Entenfahrerkollege aus meiner näheren Umgebung wollte sich von seinem Gefährt trennen und ich bin mal zur Besichtigung hingefahren. 2500,-Euronen sollten es sein, aber die Probefahrt hat einen unangenehm klappernden Motor und einen geräuschvollen ersten Gang offenbahrt. Der Originalrahmen unter dem Entchen war fast fabrikneu, ebenso die 4 Reifen und die Karosse war nicht so von Übel. Motor und Getriebe hatte ich noch in der Garage liegen, ein Tausch ist sowieso kein Problem. 1.000 Euronen hab ich geboten und Horsti hat eingelenkt - für noch weniger wollte er die Ente lieber schlachten und Frank hat schon gierig auf den Rahmen geschielt. Mein Aktivistenherz hat aufgeschrien!
Nach Ventile und Zündung einstellen (war auf brutalster Frühzündung) war das Klappern im Motor immer noch da, aber deutlich leiser. Wenn's bis Wuppertal und zurück reicht, kann ich mich mit dem Triebwerk noch anfreunden - so mein Plan. Andernfalls tritt Plan B in Kraft (siehe unten). Mit Bernd hatte ich mich an der Ausfahrt Neuwied verabredet und bis dahin lief alles wie geschmiert. Am Kölner Ring gab's ne etwas unklar ausgeschilderte Umleitung, was zu einer etwas längeren Fahrstrecke bis Wuppertal führte. Kurz vor dem Ziel wurde der Motor wieder lauter, aber bis zum TÜV-Gelände rannte Nummer 3 weiter.
Das Treffen selbst war wieder klasse! Sonnenschein, alte und neue Bekanntschaften vor Ort und für Essen, Getränke und Musik hatten die Organisatoren wie immer gesorgt. Bernd hat den Pokal für das älteste Fahrzeug eingeheimst und irgendwann ging's wieder auf den Weg in Richtung Heimat.

Die Berge rund um Wuppertal fordern die ganze Ente und das Klopfen aus dem Motor wurde beständig lauter. Nach einem kurzen Ruck bin ich mal rechts ran gefahren und habe die Motorhaube geöffnet. Das Lüfterrad hat's dabei von der Kurbelwelle gedreht. Nach dem Anschrauben habe ich mich mit Bernd entschlossen zu versuchen, einen ewas verkehrsberuhigteren Parkplatz anzusteuern - wir standen kurz vor dem Autobahnkreuz Hilden. Mitten am Kreuz Hilden hat der Motor dann aber mit einem deutlichen Knall endgültig versagt. Wenn man nach dem Öffnen der Motorhaube ne Pleulstange sehen kann, ist das kein gutes Zeichen. Bernd mit seinen 12PS war keine brauchbare Abschlepphilfe, aber 200m entfernt stand eine Polizeistreife, die gerade einen Unfall aufgenommen hatte. Die haben einen Streifenwagen verständigt, der Nummer 3 vom Autobahnkreuz gezogen hat - danke!
Vom Parkplatz vor der Autobahnpolizei hat mich dann der ADAC zu seinem nächstgelegenen Depot im Huckepackverfahren transportiert. Ab da ging's mit nem fürchterlich neumodischen Auto nach Hause. Nummer 3 ist eine Woche später 3. Klasse nachgeliefert worden. Die ADAC-Mitarbeiterin am Telefon wollte nach den Auskünften: Hersteller? Citroën! Fahrzeug? 2CV! Baujahr? 1985! Schaden? Kolbenfresser! schon den Abdecker klarmachen. Der Fahrer des Abschleppwagens hatte mich allerdings schon vorgewarnt ich solle darauf pochen, dass es sich um ein Liebhaberfahrzeug handelt.
Nummer 3 steht jetzt schon einige Zeit in meiner Garage und wartet sehnlichst auf ein neues Triebwerk...