Zurück zum Radlager Weiter zu den Schweißarbeiten Die Dokumentation der Karosseriearbeiten ist bei meiner Nr. 1 etwas zu kurz geraten, was unter anderem daran gelegen hat, dass die Schweißarbeiten 'außer Haus' erledigt wurden. Als verspätetes Geburtstagsgeschenk bzw. als lebenslange 'Leihgabe' - danke an Klaus - habe ich ein kleines Schutzgasgerät geschenkt bekommen, was mir nun ermöglicht, mich in diese Materie einzuarbeiten und dabei nach belieben den Knipsapparat zu bedienen. Von Siegfried wurde ich in die Bedienung und die 'Geheimnisse' des Verbindens von Blechen eingewiesen. Wie hat er's gesagt: "Schweißen ist einfach, da gibt's keine Geheimnisse. Zeitaufwendig ist die korrekte Vorarbeit." Die Vorarbeit besteht zunächst einmal aus dem Auffinden der zu überarbeitenden Schadstellen. Klingt einfach, erfordert aber das Abkratzen des ekligen und nie wieder draufzuschmierenden Bitumen-Kleisters. 19. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Es folgt also die erste Inspektion der Karosserie. Die in drei Lagen lieblos drübergebruzelten Bleche am Innenkotflügel waren schon von Weitem zu sehen. Wird nicht ordentlich konserviert (Hohlraum-Kriechfett oder zumindest eine Grundierung), gammelt's zwischendrin schon nach kurzer Zeit von Neuem (siehe die beiden hochgebogenen Lagen aus normalem Stahlblech). Rostfreien Edelstahl zu verwenden ist auch rausgeschmissenes Geld, weil's dann (Stichwort Kontaktspannung) an den Randbereichen umso heftiger rostet und was nutzt es, wenn das eingebruzelte Edelstahl nach zwei Jahren am Stück und wie Fabrikneu aus der Karosserie herausfällt? Sinnvoll ist der Einsatz dieser Edelbleche nur, wenn man gleich den kompletten Unterboden damit ersetzt und die Randstellen ordentlich versiegelt! Die Firma Hoffmann macht's wohl so. Normalsterbliche wie unsereins sollten daher entsprechend normales Blech kaufen und verwenden. Richtig konserviert, hält man den Rost auch von diesem Material fern. 19. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Runter mit der Hütte und rumdrehen. Es folgt der erste Blick von oben auf die Unterseite. 19. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Nicht nur von oben, sondern auch von unten offenbaren sich die Bodenbleche als extrem gammelig. Entsprechend waren die Reparaturbleche schon gekauft. 19. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Mit dem Wissen um die bereits bekannten Schwachstellen beendete ich meinen Arbeitstag. Ran an die Buletten und runter mit der nicht wirklich schützenden Schutzschicht aus schwarzer und weißer Pampe. Gut geht's, wenn man den Dreck mit einem Heißluftgebläse leicht erwärmt und mit einem Spachtel abkratzt. Das sollte in einem gut gelüfteten Raum (Garagentor auf) geschehen, da verdampfendes Bitumen alles andere als Gesundheitsfördernd wirkt. Daher keinesfalls so stark erhitzen, dass die Pampe sich zu verflüssigen oder gar zu rauchen beginnt. Nur leicht erwärmen und schon kratzt sich alles verhältnismäßig leicht herunter. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Grobgereinigt mit einem Spachtel. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Ganz runter geht's dann mit der Flex und aufgeschraubter Bürstenscheibe. Die Dinger für auf die Bohrmaschine drehen zu langsam - damit gelingt's nicht wirklich. Schutzbrille, Staubmaske und Gehörschutz sind bei diesem Arbeitsgang Pflicht! 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Die auszutauschenden Bodenbleche müssen natürlich nicht gereinigt werden, nur an den Kanten sollte man bis auf's Blech runter,damit man sieht, wo überhaupt geschnitten werden muss. Trennscheibe auf die Flex und raus mit dem faulen Blech. Beim Schneiden die Kanten stehen lassen, sonst schneidet man versehentlich die Schweller mit durch - das gilt es zu vermeiden. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Jetzt gilt es die drangelassenen Kanten ebenfalls zu entfernen. Da sollte keinesfalls drübergebrutzelt werden! Die Schweißpunkte freikratzen,... 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt ...dann mit der Trennscheibe dünnschleifen... 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt ...und mit einem Spachtel das faule Blech loskloppen. Darauf achten, dass wirklich nur das obere Blech mit dem Spachtel zerstört wird! Eleganter geht's wohl mit Schweißpunktfräsern, aber sowas hab ich nicht. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Blankgeputzt sieht's dann irgendwann so aus. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Als Tagwerk habe ich von 11:00 - 17:30Uhr ohne Mittagspause den Unterboden wie auf dem oberen Foto zu sehen vor mir gesehen. Beim 'Auspacken' hab ich dann das volle Schadensbild betrachten können. Wie immer verbergen sich unter der dicksten Pampe die größten Überraschungen! 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Die Aufnahme für den Wagenheber auf der Fahrerseite hinten - das ist nicht mal der Schlechteste. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Auf der Fahrerseite vorne - die Rostlöcher sind schon unangenehmer und krumm ist's hier außerdem. Das Bodenblech ist noch drinnen und es wird sich mehr Rost zeigen, wenn auch die Fahrerseite herausgetrennt ist... 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt An der Beifahrerseite vorne - hier sollte in dem Zustand kein Wagenheber mehr angesetzt werden. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Auf der Beifahrerseite hinten wurde schon fleißig repariert, wenigstens ist hier nicht ganz so lieblos gearbeitet worden wie an anderer Stelle. Die ordentliche Konservierung hat allerdings gefehlt und somit ist auch hier wieder braungefärbtes Reparaturblech an's Licht gekommen. 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt An dieser Stelle liegt die Karosserie auf dem Chassis und als isolierende Lage zwischen beiden Bauteilen kam Moosgummi zum Einsatz. Das Zeugs saugt sich voll Wasser und das Ergebnis ist hier zu sehen. Nehmt lieber Fettband - da geht kein Wasser dran! 20. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Zum Feierabend hab ich mir meine Ausbeute betrachtet: Einmal Bodenblech Beifahrerseite und Reste von den Blechen im Fußraum. Die von irgendeinem Vorbesitzer angebrachte Fußraum-Reparatur hängt noch am Chassis - da hat der die nämlich drangebrutzelt! In dem Eimer ist der entfernte Unterbodenschutz - der Rest davon liegt fein verteilt in der Garage. Die Dämmung im Fußraum ist rechts unten zu sehen. Um die mit dem Spachtel rauszukratzen muss von außen das Blech erwärmt werden (nicht stark, sonst' stinkt's gewaltig). Zwei Trennscheiben sind im Durchmesser arg geschrumpft. Wie immer gibt's mehr Elend zu sehen, je mehr man von der Ente entfernt. Nummer 2 ist, wie schon beim Kauf abzusehen war, in einem weitaus erbärmlicheren Zustand als Nummer 1 je war. Wäre dies meine erste zu überarbeitende Karosserie gewesen, ich hätt's wohl aufgegeben und diese Zeilen hätten nie existiert... --------------------------------------------------------------------------------------------- 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Neuer Tag, neue Aufgabe. Es gilt den Schmodder von dem wenigen noch gesunden Blech im Heckbereich herunterzukratzen. Dass das Entenbürzel extremst gerostet und vermurkst ist, war schon von oben leicht auszumachen. Auf Grund dieser Tatsache ist dann auch recht schnell der Gedanke gewachsen, Ente Nummer 2 zu modifizieren. Anfangs als Kastenente erdacht, werde ich die Karosserie zu einem Kombi umbauen. Daher werden die Bleche hier in großen Teilen umgestaltet. 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt 3 Stunden später ist das Werk vollbracht und es erfolgt die Bestandsaufnahme. 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Das runde Loch da ist ab Werk vorhanden und nicht gerostet. Es dient dazu, Wasser aus dem Kofferraum ablaufen zu lassen. Einer der Vorbesitzer hat das wohl nicht gewusst und die Öffnung kunstvoll verschlossen... 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt An den hinteren Innenkotflügeln sind die beiden Aufnahmen für die Gummianschläge schon mal gebrutzelt worden und auch die gesamte Kante zum Rest der Karosserie ist recht angenagt. 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Dass man mit schlechten Karosseriearbeiten gesundes Blech in Mitleidenschaft zieht, ist auf diesem Bild zu sehen (rote Pfeile). Erstens hat sich das Blech an dieser Stelle wegen zu starker Hitzeeinwirkung verbogen und zweitens ist der Unterbodenschutz verbraten und nicht wieder korrekt erneuert worden. 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Man erlebt auch (leider nur selten) positive Überraschungen. Die Gurtbefestigungen sind noch wie neu. 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Kommt wegen des geplanten Umbaus sowieso weg: Das hoffnungslos vergammelte hintere Abschlussblech. 21. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Die Ausbeute des (kurzen) Arbeitstages fällt mit dem halben Eimer voll Unterbodenschmodder kleiner aus als am Vortag. 26. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Die maroden Bleche der vorderen Beifahrerseite waren nun dran. 26. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Wie bei einer Zwiebel galt es mehrere Lagen herauszuoperieren. Verschiedene Schweißpunkte habe ich mit dem Akkuschrauber und 5mm-Bohrer herausgebohrt. 26. August 2009 - meine Schrauberwerkstatt Irgendwann ist dann alles sauber. Zurück zum Radlager Weiter zu den Schweißarbeiten |